Privy Council

Die Erste Kronratssitzung der Königin Victoria. Gemälde von David Wilkie, 1838

His Majesty’s Most Honourable Privy Council (deutsch etwa: „Der höchst ehrwürdige Geheimrat Seiner Majestät“; kurz: Privy Council [ˌpɹɪvi ˈkaʊnsəl]; deutsch: Kronrat oder Geheimrat) ist ein politisches Beratungsgremium des britischen Monarchen. Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit das höchste legislative und judikative Regierungsorgan Englands unter dem König, nimmt der Rat heute überwiegend zeremonielle Funktionen wahr. Sein Wirkungsbereich ist stark eingeschränkt, da seine früheren Befugnisse heute von zweien seiner Ausschüsse, dem Regierungskabinett unter dem Premierminister und dem Judicial Committee of the Privy Council, wahrgenommen werden.

Der Rat kann heute nur noch Entscheidungen vorbereiten, die britische Außengebiete ohne Selbstverwaltung oder diejenigen königlichen Prärogative betreffen, in deren Rahmen der Premierminister ohne Konsultation des Parlaments exekutiv und legislativ tätig werden kann. Darüber hinaus ist er richterliche Letztentscheidungsinstanz in bestimmten Angelegenheiten (Sachgebiete oder Länder) des Commonwealth.

Wird der britische Monarch auf Ratschlag des Councils tätig, handelt er als King-in-Council oder Queen-in-Council (König- oder Königin-im-Rat). Die Mitglieder des Kronrats werden als The Lords of His Majesty’s Most Honourable Privy Council bezeichnet. Sein Vorsitzender ist der Lord President of the Council, der gleichzeitig den vierthöchsten Rang unter den Great Officers of State einnimmt. Er ist kraft Amtes Mitglied des britischen Kabinetts und als solcher meist Mehrheitsführer im Ober- oder im Unterhaus. Ein anderes wichtiges Amt ist das des Clerks (Sekretär), der alle im Privy Council beschlossenen Anweisungen unterschreibt.


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